Wie eine aktuelle Meta-Analyse zum Thema Mundgesundheit bei entzündlichen Darmerkrankungen zeigt, sind Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt bei dieser Patientengruppe besonders notwendig: Die Auswertung verschiedener Studien zu dieser Thematik hat gezeigt, dass Menschen mit beispielsweise Morbus Crohn oder auch Colitis ulcerosa im Vergleich mit Kontrollgruppen ein bis zu dreifach höheres Risiko haben, an einer Zahnbettentzündung (Parodontitis) zu erkranken.
Diese Munderkrankung führt, wenn sie weiter voranschreitet und nicht gestoppt wird, zum Verlust von Zahnfleisch, Kieferknochen und Zähnen. Auch Zahnschmelzschäden treten bei dieser Patientengruppe vermehrt auf, Grund dafür ist beispielsweise die veränderte Zusammensetzung des Biofilms im Mund aufgrund der gestörten Darmgesundheit und der entsprechenden bakteriellen Unausgewogenheit hin zu mehr krankmachenden Keimen. Da der Mund am Anfang der Verdauungskette des Körpers steht, sind Zusammenhänge von bakteriellen Entzündungen im Darm und im Mund allerdings auch nicht weiter neu oder verwunderlich. Trotzdem macht die Meta-Analyse Sinn, weil sie auch mit Daten verdeutlicht, dass gerade für diese Darmerkrankungs-Patientengruppe Mundvorsorgetermine und effektvolle Mundhygiene ganz besonders wichtig sind, um den sich möglicherweise gegenseitig aufschaukelnden Entzündungsprozessen Einhalt gebieten zu können (DGI / Lange & Weyel).