Bei einer zahnärztlichen Fortbildung hatte ein Wissenschaftler vor ein paar Jahren den Zahnzwischenraum-Pflegebedarf sehr eindrucksvoll an einem Alltagsbild erklärt: Stellt man 5 Paar Schuhe nebeneinander und bürstet über alle Schuhe hinweg, erreicht man saubere Oberflächen. Will man sie dann in den Schrank zurückstellen, sieht man, dass ein Teil der Schuhoberfläche, die an den Seiten, noch schmutzig geblieben ist.
So sei es auch bei den Zähnen: Auf die Zahnzwischenräume käme es an, wenn die Zähne rundum sauber sein sollen. Daran hat sich auch Jahre später nichts geändert, wie eine aktuelle Meldung des Mundgesundheits-Informationsdienstes proDente zeigt. Zahnbürsten, heißt es da, erreichten nur 70 Prozent der Zahnoberfläche. Dabei ist der Zahnschmelz in den Kontaktbereichen zwischen zwei Zähnen keineswegs resistenter gegen Säureschäden durch Zahnbelag. Zahnzwischenraumkaries ist zudem deutlich herausfordernder zu behandeln als in den leichter zugänglichen Bereichen. Klar sei daher, dass die Zahnzwischenräume in die tägliche Mundhygiene ganz selbstverständlich mit einbezogen werden müssen.
Prof. Dr. Dirk Ziebolz (Universität Leipzig) rät diesbezüglich zu Interdentalraum-Zahnbürsten und, wenn dies nicht möglich ist, zu Zahnseide – mindestens einmal täglich. Gerade weil die reguläre Zahnbürste in diese heiklen Bereiche nicht hineinreicht, könnten sich Zahnfäule und entsprechend Zahnschäden entwickeln, und: Zahnzwischenraum-Beläge sind meist verantwortlich für Mundgeruch. (Bildquelle proDente e.V. Johann Peter; ©dgi / Lange & Weyel).