Viele Menschen gehen davon aus, dass es vor allem Schmerzen im linken Arm und im Brustkorb sind, die auf einen möglichen Herzinfarkt hinweisen. Dass es sehr viele weitere Indikatoren gibt, die einen bevorstehenden Zusammenbruch der Herzfunktion ankündigen können, spricht sich erst langsam herum. Erschwert wird die Etablierung solcher Erkenntnisse dadurch, dass es oft banal wirkende Schmerz- oder Störungszustände sind, die auch bei vielen anderen Erkrankungen eine Rolle spielen können – oder einfach eine vorübergehende Unpässlichkeit darstellen.
Wie die American Heart Association, die renommierte amerikanische Fachgesellschaft für Herzerkrankungen, vor wenigen Wochen berichtete, sind auch Schmerzen im Kiefer ein mögliches Zeichen für einen sich ankündigenden Herzinfarkt. Der Schmerz sitzt nicht ursächlich dort, sondern er ist Folge der ausstrahlenden Belastungen aus dem Oberbauch und der Herzregion. Patienten, die neben anderen Schmerz- und Unwohlseins-Anzeichen wie Übelkeit, Benommenheit, Kurzatmigkeit auch Kieferschmerzen verspüren, sollten dies auf jeden Fall in einer Klinik abklären lassen. Zwar erweisen sich rund 95 % aller Verdachtsfälle auf Herzinfarkt als nicht Herz-relevant und sind mit einer anderen Erkrankung oder Störung in Verbindung zu bringen – für die verbleibenden 5 % kann die klinische Abklärung aber über Leben oder Tod entscheiden, insofern sollten Patienten nicht selbst „diagnostizieren", sondern fachärztliche Hilfe nutzen (DGI / Lange & Weyel).