Fast jeder dritte Patient in der zahnärztlichen Praxis habe Risikofaktoren, sagte der Präsident der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie, Prof. Dr. Dr. Knut A. Groetz, kürzlich bei einer Fortbildungsveranstaltung für seine Kolleginnen und Kollegen. Die Spanne reicht von Allergien bis Krebs.
Wenn es um die Versorgung mit implantatgetragenem Zahnersatz geht, sind vor allem solche Erkrankungen eine Herausforderung, die mit einer Wundheilungsstörung einhergehen: Implantate werden in das Knochen- und Zahnbett-Gewebe des Kiefers eingesetzt und wachsen mit dem Gewebe zusammen, kurz: Sie heilen ein. Das funktioniert nur, wenn dieser Heilungsprozess nicht gestört wird – beispielsweise durch ein nicht gesundes Immunsystem. Krankheiten, die mit Immunstörungen einhergehen, sind beispielsweise solche aus dem rheumatischen Bereich. In diesen Fällen werden die betroffenen Patienten oft mit Medikamenten behandelt, die die Leistungsfähigkeit des gegen den eigenen Organismus arbeitenden Immunsystems unterdrücken, um den Patienten Besserung zu verschaffen. Dies wiederum ist eine Herausforderung für die Implantatversorgung, die für ein gesundes Einheilen ein weitgehend intaktes Immunsystem benötigt.
Insofern sind heute Implantate bei Patienten mit Risikofaktoren zwar grundsätzlich möglich – das Beispiel Rheuma zeigt aber auch, dass in jedem Einzelfall entschieden werden muss, ob das Setzen eines Implantates dem Organismus des Patienten zugemutet werden kann (DGI / Lange & Weyel).