Eine amerikanische Wissenschaftlergruppe hat entdeckt, dass man das Risiko, ob ein Kind später einmal Übergewicht oder gar Adipositas entwickeln könnte, bereits im Alter von zwei Jahren anhand der mikrobiellen Zusammensetzung seiner Mundflora erkennen kann. Wie ein wissenschaftlicher Nachrichtendienst vor Kurzem übermittelte, zeige jedes Kind eine andere individuelle Keimflora. Demnach haben Kinder mit einem Übermaß an zwei Bakterienfamilien (Firmicuten und Bacteroideten) ein größeres Risiko für ungesunde Gewichtsentwicklung wie Vergleichskinder.
Entdeckt haben die Forscher diesen Zusammenhang, weil sie Kinder untersuchten, die nach der Geburt besonders schnell und viel zunahmen. Dabei stießen sie auf das Ungleichgewicht der Bakterienflora und die geringere Bakterienvielfalt im Vergleich zu sich normal entwickelnden Kindern. Die identifizierten Bakterien sind Adipositas-Forschern bereits bekannt: Sie finden sich ebenfalls in überhöhter Konzentration im Darm betroffener erwachsener Patienten. Nach den Erkenntnissen müsse nun weiter geforscht werden, wie das Ungleichgewicht entsteht – und wie man dieser Entwicklung sowie späterem krankhaften Übergewicht früh vorbeugen kann (DGI / Lange & Weyel).