Je länger die Menschen leben, um so länger sind sie auch darauf angewiesen, ihre Ernährung auf natürlichem Weg – über das Kauen – zu sich nehmen zu können. Zudem, das zeigen viele Untersuchungen, ist Freude am Essen ein wichtiger Faktor für Lebensqualität. Auch das Sprechen und nicht zuletzt eine gesunde Gesichtsmuskulatur durch natürliche Kaubeanspruchung ist für den sozialen Kontakt und das eigene Wohlbefinden elementar. Insofern ist es enorm wichtig, dass sich die Zahnärzteschaft Gedanken macht, wie sie älter und alt werdenden Menschen lebenslang Zahngesundheit und im Falle der Notwendigkeit zuverlässigen gebrauchssicheren
Zahnersatz ermöglichen kann. Dabei rücken Implantate immer mehr in den Fokus, weil sie bei passenden Voraussetzungen zu einem naturähnlichen Halt des Zahnersatzes führen und rutschende oder wackelnde Prothesen vermeiden.
Der Knackpunkt ist dabei: die passenden Voraussetzungen. In einem Fachartikel eines Zahnärztejournals verweisen die Autoren daher auf die dringende Notwendigkeit eines sehr ausführlichen Befundes, wie es dem Patienten nicht nur hinsichtlich seiner Mundsituation geht, sondern auch seiner Allgemeingesundheit, ob er beispielsweise regelmäßig Medikamente nimmt oder vielleicht an einer Stoffwechselstörung oder an chronischen Entzündungen leidet. Auch muss vor einer Implantat-Behandlung gesichert sein, dass der ältere bzw. alte Patient noch längere Zeit mit der Zahnersatz-Lösung gut umgehen kann. Studien zeigen, dass das Alter an sich keinerlei Hinderungsgrund für eine sehr langlebige Implantat-Versorgung ist und der Zeitraum, in dem die Implantate ihre Aufgabe erfüllen, demjenigen jüngerer Menschen entspricht (DGI / Lange & Weyel).